Angstexposition in virtueller Realität
… ach übrigens: HIPPOPOTOMONSTROSESQUIPPEDALIOPHOBIE
bezeichnet die Angst vor langen Wörtern!
Angststörungen – jeden 4. Kann es treffen!
Das Gefühl der Angst ist eine normale Reaktion auf Gefahren und soll uns vor diesen schützen bzw. helfen, ihnen zu entkommen. Wenn die Ängste allerdings Überhand nehmen und zu Vermeidungsverhalten und Einschränkungen des All-tags führen, spricht man von einer Angststörung, unter der ca. ein Viertel aller Menschen einmal im Leben leiden!
Dabei sind die Angstgefühle so extrem ausgeprägt, dass die Lebensqualität und der Alltag der Betroffenen dadurch stark beeinträchtigt werden. Angststörungen können auch mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Übelkeit, Brustenge und Schwindel einhergehen.
Virtuelle Expositionstherapie
Angststörungen sind in der Regel mit Psychotherapie gut zu behandeln. Das Mittel der Wahl ist dabei eine Expositionstherapie:
Betroffene können ihre Angst überwinden, indem sie sich ihr stellen statt die entsprechenden Situationen ständig zu vermeiden und sich immer mehr einzuschränken. In der herkömmlichen Expositionstherapie geschieht die Konfrontation entweder in der Realität (Exposition in vivo) oder durch die Vorstellung einer solchen Situation (Exposition in sensu). Die Anwendung von VR bietet die Möglichkeit einer realistätsnahen Exposition im sicheren Therapierahmen.
Dabei tragen die Patient:innen eine VR-Brille und konfrontieren sich unter therapeutischer Begleiteng in der virtuellen Realität mit angstbesetzten Objekten und Situationen, bis die Angst nachlässt und negative Erwartungen korrigiert werden können. Die entsprechenden Situationen werden wirklichkeitsnah erfahren und können so reale Ängste auslösen, die dann bearbeitet und gemeistert werden können.
Neben Höhen, Spinnen und dem Flug in einem Flugzeug lassen sich auch soziale Interaktionen in Virtueller Realität (VR) simulieren. Die VR-Exposition bei Angststörungen hat eine hohe Wirksamkeit und ist für PatientInnen attraktiv, weil sie den sicheren Therapieraum nicht verlassen müssen.
Auch für Kinder und Jugendliche eignet sich eine Angstexposition in der virtuellen Realität bei z.B. Höhenangst, Spinnenangst, Flugangst und sozialer Angst, zumal diese Zielgruppe oft einen viel spontaneren Zugang zu virtuellen Realitäten hat.
Virtuelle Realitäten (VR) ermöglichen die Interaktion mit einer dreidimensionalen Umgebung im „Echtmodus“: Das gefühlte Eintauchen (Präsenzerleben oder Immersion) in das virtuelle System wird vor allem durch die visuellen und akustischen, aber auch taktilen Reize (durch den Therapeuten) hergestellt und ist der Schlüssel des Erfolges.
Weitere unterstützende Verfahren kommen in dem ganzheitlichen Therapiekonzept zusätzlich zum Einsatz.